Die Weihnachtszeit bringt viele kulinarische Traditionen mit sich, doch kaum ein Gebäck ist so eng mit der festlichen Stimmung verbunden wie der Weihnachtsstollen. Aber was steckt eigentlich hinter dem Weihnachtsstollen? Woher kommt sein Name, was symbolisiert er, und ist er typisch deutsch? In unserem Beitrag beantworten wir die häufigsten Fragen rund um den Christstollen.
Woher hat der Stollen seinen Namen?
Der Begriff „Weihnachtsstollen“ leitet sich vom mittelhochdeutschen Wort „stollo“ ab, was so viel wie „Pfosten“ oder „Stütze“ bedeutet. Dies bezieht sich auf die längliche, brotartige Form des Gebäcks, die an ein eingewickeltes Jesuskind erinnern soll.
Ist Stollen typisch deutsch?
Baumkuchen, Marzipan, Lebkuchen und Christstollen gehören zu den beliebtesten Weihnachtsklassikern aus Deutschland. Unter diesen Leckereien hat der Christstollen wohl die längste Tradition. Ursprünglich in den Klöstern als Fastengebäck erdacht, hat er sich über die Jahrhunderte zu einem unverzichtbaren Bestandteil der festlichen Zeit entwickelt. Besonders in Sachsen ist der Stollen tief verwurzelt und wird dort seit Generationen mit großer Sorgfalt und nach traditionellen Rezepten gebacken.
Was symbolisiert der Christstollen?
Der Christstollen symbolisiert das in Windeln gewickelte Jesuskind. Die längliche Form des Gebäcks und die weiße Puderzuckerschicht erinnern an das eingewickelte Christkind in der Krippe.
Was ist in einem Christstollen drin?
Ein traditioneller Christstollen enthält eine Vielzahl von Zutaten wie Mehl, Butter, Hefe, Zucker, Rosinen, Zitronat, Orangeat, Mandeln und Gewürze wie Macis und Kardamom. Einige Varianten enthalten zusätzlich Marzipan oder Mohn. Die Zutaten variieren je nach Region, aber das Grundrezept bleibt weitgehend gleich.
Wenn Sie mehr über die Zutaten des Weihnachtsstollens erfahren möchten, dann lesen Sie unser Interview mit der Konditormeisterin Sandy Fiedler von der Konditorei & Bäckerei Fiedler, einem unserer Mitgliederbetriebe. Dort beantwortet Sie uns Fragen zu den Hintergrundinformationen, den Zutaten und dem Herstellungsprozess der traditionellen erzgebirgischen Stollen.
Wann wird im Erzgebirge der Stollen angeschnitten?
Der erste Stollen der Saison wird am ersten Advent angeschnitten und gemeinsam mit der Familie genossen, um damit die Weihnachtszeit feierlich zu eröffnen. In traditionellen Erzgebirgsfamilien ist es üblich, den Christstollen erst nach der Christmette, also in der Nacht zum ersten Weihnachtsfeiertag, anzuschneiden. Der Grund dafür liegt in der Symbolik des Stollens, der das Christuskind repräsentiert, das bekanntlich in der Heiligen Nacht geboren wurde.
Wie wird der Weihnachtsstollen angeschnitten?
Um den Stollen vor dem Austrocknen zu bewahren, empfiehlt es sich, ihn in der Mitte anzuschneiden. Auf diese Weise lassen sich die beiden Hälften zum Lagern wieder zusammenschieben.
Wie lange ist ein Stollen haltbar?
Das hängt ganz von der Art des Stollens ab. Der Originalstollen enthält Rosinen, diese werden in Rum eingeweicht und der Alkohol (der nach dem Backen verflogen ist) „konserviert“ den Stollen auf natürliche Weise. Außerdem ist der Stollen noch mit einer „dicken“ Butterschicht bestrichen, das verhindert das Austrocknen und so kann er mehrere Monate halten und somit noch bis zum Osterfest reichen. Bei Mandelstollen sorgt der höhere Fettanteil für eine lange Haltbarkeit, wobei er nicht ganz so lange haltbar ist wie ein Originalstollen. Im Gegensatz dazu sollte der Mohnstollen nicht zu lange gelagert und möglichst frisch verzehrt werden, da die Mohnfüllung ab der 4. Woche ranzig werden kann.
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© Foto: TVE/Mountainlovers